Deutschland hat das digitale Geschäft mit dem Endverbraucher zum größten Teil an US-amerikanische Konzerne verloren. Europäische Pendants zu Google, Apple, Facebook oder Amazon sind nicht in Sicht. Die gute Nachricht ist aber, dass für den Business-to-Business Bereich noch Hoffnung besteht. Deutschland ist bei der Industrie weltweit Spitze und hat deshalb gute Voraussetzungen, die zweite Welle der Digitalisierung – die Revolution des produzierenden Sektors − anzuführen. Der Kampf um die Daten hat bereits begonnen.

Wir haben dabei allerdings nur dann gute Karten, wenn Deutschland sich endlich digitalisiert. Die notwendigen Maßnahmen sind zu lange verschleppt worden und die Corona-Epidemie hat unsere Schwächen schonungslos offenbart. Insbesondere bei der Bildung, der Verwaltungsmodernisierung, dem Ausbau flächendeckender und sicherer digitaler Infrastruktur und der Schaffung innovationsfreundlicher Regulierung gibt es noch viel zu tun.

Wir müssen der Wirtschaft mehr Freiheiten einräumen, Bürokratie abbauen und die Gründung von Start-Ups erleichtern. Das beste europäische Konjunkturpaket für junge Unternehmer wäre die Vollendung des digitalen EU-Binnenmarktes. Sollten wir dabei nicht schnell vorankommen, drohen wir im neuen kalten Technologie-Krieg zwischen den USA und China zerrieben zu werden. Die Forderung nach digitaler Souveränität und Cybersicherheit darf keine leere Worthülse bleiben. Jetzt ist es an der Politik, die richtigen Weichen zu stellen. Durch die Weiterentwicklung der Sozialen Marktwirtschaft kann uns ein digitales Wirtschaftswunder gelingen!

Dieses Jahr wird ganz im Zeichen der Bekämpfung der Pandemiefolgen auf dem Arbeitsmarkt stehen. Die Zunahme von Unternehmensinsolvenzen lässt auch die Zahl der Arbeitslosen steigen. Die Antwort darauf kann nur eine Flexibilisierung des Arbeitsmarktes sein. Wir wollen Arbeitslose schnell wieder in den Arbeitsmarkt integrieren und nicht Arbeitslosigkeit verwalten, in dem wir bspw. staatliche Leistungen wie Hartz-IV ausweiten.

Zudem wird auch die Digitalisierung der Arbeitswelt weiter voranschreiten. Hier gilt es, einen realitätsnahen politischen Rahmen zu setzen und auf zusätzliche Regulierungen bspw. beim „Home-Office“ oder bei den Arbeitszeitregelungen zu verzichten. Schließlich heißt es in diesem Jahr auch, Antworten auf die Fragen nach generationengerechter Ausgestaltung der sozialen Sicherungssysteme zu finden. Diese sind durch „Corona“ zusätzlich finanziell unter Druck geraten. Die Einführung der Koppelung des Renteneintrittsalters an die steigende Lebenserwartung darf zum Beispiel kein Tabu mehr sein.

Nachhaltigkeit liegt jungen Familienunternehmern im Blut. Für einen erfolgreichen Aufschwung im Jahr 2021 braucht man DIE JUNGEN UNTERNEHMER genauso wie eine endlich ökonomisch wie ökologisch kluge Klimapolitik. Dabei gilt: Gutes kann so einfach sein! Die Wissenschaft weltweit ist sich nahezu einig, wie man den Klimawandel am besten bekämpft.

Das Mittel der Wahl lautet CO2-Bepreisung. Die gute Nachricht: Einen europäischen Emissionshandel, der mit seiner Mengenbegrenzung das anvisierte Klimaschutzziel garantiert, gibt es schon. Es gilt nur noch, diesen auf alle Bereiche auszuweiten. Damit einhergehen muss aber zwingend ein Abbau der diversen nationalen Subventionsinstrumente - wie dem EEG - ein Unterlassen rein symbolischer politischer Eingriffe, wie dem teuren und ökologisch ineffizienten ordnungsrechtlichen Kohleausstieg und vor allem ein massives Zurückfahren der diversen Steuern und Abgaben, die Bürger belasten und einen gravierenden Wettbewerbsnachteil für Unternehmen bedeuten. Die diversen milliardenschweren Förderprogramme, die CO2 zu teils extrem hohen Kosten einsparen, gehören ebenfalls in die politische Abfalltonne – in diesem Fall ohne Recyclingmöglichkeit!

Deutschland sollte sich wieder auf die Mündigkeit und Selbstverantwortung seiner Bürger besinnen. Ein Neosozialismus aus immer weiteren Regeln und Vorschriften, aus zunehmenden Staatsbeteiligungen und aus dem Ausbuchstabieren von politisch Korrektem erstickt die Kreativität und Kraft der Menschen. Vielmehr gilt es, Rahmenbedingungen für individuelle Aufstiegsmöglichkeiten zu schaffen und den Konsumenten zu befähigen, eigenverantwortlich handeln zu können. Insbesondere auf dem Markt sollte der Staat der Schiedsrichter sein, nicht Mitspieler. Denn er ist eben nicht der bessere Unternehmer – Debakel, wie etwa der Bau des Berliner Flughafens, zeigen das.

Deutschland ist ein weltoffenes und plurales Land. Von der Globalisierung haben sowohl Deutschland als auch seine Handelspartner enorm profitiert. Dumpfer Protektionismus und Abschottung ist nicht der richtige Weg. Wir müssen mehr unternehmen, um die internationale Zusammenarbeit und multilaterale Organisationen (insbesondere die WTO) zu stärken. Wir brauchen eine liberale und zukunftsgewandte Weltordnung mehr denn je!

Mit voller Kraft aus der Krise. Das kann in 2021 gelingen, wenn konsequent alle Wachstumsbremsen gelöst werden. Steuererhöhungen oder gar die Reaktivierung der Vermögenssteuer bewirken dagegen vor allem eins: Ein sofortiges Umschalten der Investitionsampel auf Rot und damit eine Verlängerung der Wirtschaftskrise. Daher braucht es mehr nachhaltige Steuerpolitik und weniger Schnellschüsse.

Mit einer Unternehmenssteuerreform kann die Besteuerung einfacher und effizienter gestaltet und Deutschland damit international wieder wettbewerbsfähiger werden. Vereinfachte Abschreibungsverfahren, Reform der Thesaurierungsbesteuerung, Abschaffung Hinzurechnungstatbestände in der Gewerbesteuer oder die Verkürzung von Aufbewahrungsfristen: So können Bürokratiekosten eingespart und für Zukunftsinvestitionen bereitgestellt werden. Wirtschaft und Politik können gemeinsam an einer wachstumsorientierten Politik mitwirken, bei der das Einhalten der Schuldenbremse dank Wirtschaftswachstum keine Frage des ob, sondern nur des wann ist.