Gründung und Innovation

Gründung und Innovation

Unternehmensgründungen leisten einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung. Gründer führen neue Produkte zur Marktreife oder entdecken neue Kundenbedürfnisse. Um Gründer noch erfolgreicher zu machen, müssen wir die Rahmenbedingungen verbessern. Potential gibt es zum Beispiel beim Abbau bürokratischer Hürden oder im Bereich der wirtschaftlichen Ausbildung an Schulen und Universitäten. Die Ermöglichung von Unternehmensgründungen ist auch eine Frage der Generationengerechtigkeit – unsere Märkte müssen für junge Gründer offen bleiben.

 

Woran scheitern Gründer in Deutschland?

„Woran scheitern Gründer in Deutschland? Wir liefern euch die Antwort in unserem Kurzvideo. So viel sei gesagt: Egal ob digitale Infrastruktur, Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung, Arbeitszeitgesetz oder Fachkräftemangel - es ist noch sehr viel Luft nach oben.

Kurzpapier

Bürokratiearme Unternehmensgründungen

CDU/CSU und SPD haben in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, dass sie „im ersten Jahr der Gründung die Bürokratiebelastung auf ein Mindestmaß reduzieren“ wollen. Um diese Idee mit Leben zu füllen haben die jungen Unternehmer gemeinsam mit der MIT zehn Vorschläge erarbeitet, wie die Bürokratie für Unternehmensgründungen reduziert werden kann. Hierzu zählen bessere Bedingungen für eine verbindliche Auskunft zum Steuerrecht, eine modernisiertes Arbeitszeitgesetz sowie die Rücknahme der Vorfälligkeit der Sozialversicherungsbeiträge.

 

Schulbuchstudie

Marktwirtschaft und Unternehmertum in Deutschen Schulbüchern

DIE JUNGEN UNTERNEHMER haben gemeinsam mit DIE FAMILIENUNTERNEHMER eine Untersuchung über den Stand der Darstellung wirtschaftlicher Themen in deutschen Schulbüchern in Auftrag gegeben. Die Studie zeigt leider deutlich, wie sehr insbesondere die Erdkunde- und Geschichtsbücher immer noch von Marktskepsis geprägt sind. Ebenso bedenklich ist, dass Unternehmer und ihre Bedeutung für Innovationen und Wachstum in deutschen Schulbüchern kaum eine Rolle spielen. Für DIE JUNGEN UNTERNEHMER bestärkt die Studie damit den Befund, dass wir dringend ein eigenständiges Schulfach Wirtschaft an allen weiterführenden Schulen brauchen. In diesem sollten auch die Themen Unternehmertum und Gründungen einen festen Platz im Curriculum bekommen.

 

Stellungnahme

Zum Grünbuch digitale Plattformen des BMWi

DIE JUNGEN UNTERNEHMER begrüßen es, dass sich das Bundeswirtschaftsministerium mit der wirtschaftlichen Bedeutung von digitalen Plattformen beschäftigt und zu seinen Überlegungen einen offenen Grünbuch-Prozess gestartet hat. Wir halten es für äußerst wichtig, dass Deutschland die große Chance und Herausforderung der Digitalisierung endlich aktiv angeht. Wir dürfen keineswegs den Fehler begehen, nur die Risiken in der Entwicklung zu sehen – sonst werden wir in einigen Jahren feststellen, dass wir von anderen Ländern bei der Digitalisierung überholt wurden. Essentiell ist es deswegen aus Sicht der jungen Unternehmer den Rechtsrahmen an die neuen technischen Möglichkeiten anzupassen, dass er weiterhin die ursprünglichen Ziele erfüllt. Der Schutz bestehender Geschäftsmodelle gegen technische Entwicklungen sollte dagegen kein Leitmotiv der Regulierung werden.

 

Stellungnahme

Zur Digitalisierung der Arbeitswelt

Ob Industrie 4.0 oder auch Arbeit 4.0 – es werden derzeit viele Begrifflichkeiten verwendet, um die zunehmende Digitalisierung der Arbeitswelt zu beschreiben. Das Thema jedenfalls ist in aller Munde und mittlerweile auch auf der politischen Agenda angekommen.
Zu Recht, denn es zeichnet sich bereits heute ab, dass sich die Produktionsweise grundlegend ändern wird: Die Vernetzung wird wachsen, Mensch und Maschine werden viel enger miteinander kooperieren. Ganz neue Produkte und Dienstleistungen werden geschaffen, während sich die Anforderungen an die Mitarbeiter wandeln.

 

Stellungnahme

Zum Antrag „Unternehmensgründungen erleichtern“ der FDP Landtagsfraktion in Schleswig-Holstein sowie zum Änderungsantrag „Unternehmensgründungen als Grundlage des Wohlstands von morgen“ der CDU-Landtagsfraktion in Schleswig-Holstein

Auch abseits der großen deutschen Start-Up-Metropole Berlin kann es aus Sicht von DIE JUNGEN UNTERNEHMER gelingen, erfolgreiche Gründungszentren zu etablieren. Die potentiell großen Gewinne für eine Region liegen dabei nicht nur in der Ankurbelung des Wirtschaftswachstums und den damit einhergehenden Steuereinnahmen und Arbeitsplätzen. Auch kulturell und gesellschaftlich kann eine Region von der Etablierung einer Start-Up Kultur und dem damit einhergehendem Zuzug von nationalen und internationalen Fachkräften profitieren. Damit dies gelingt, muss es jedoch sowohl auf Landesebene als auch auf kommunaler Ebene eine große Bereitschaft dafür geben, eine gründungsfreundliche Kultur in Politik und Verwaltung zu etablieren.

 

Positionspapier

Verbesserung der Rahmenbedingungen nötig

Die Zahl der Unternehmensgründungen in Deutschland ist in den letzten zehn Jahre stark gesunken. Ein insgesamt erschreckendes Signal, auch wenn die gute Lage auf dem Arbeitsmarkt sicher einen Teil des Rückgangs erklärt. Denn wir brauchen in Deutschland Unternehmensgründer, die jetzt die Basis für die erfolgreichen Familienunternehmen der nächsten Generation legen. Wir brauchen Gründer, die mit ihren Ideen und ihrer Tatkraft Innovation zur Marktreife bringen, Arbeitsplätze schaffen und Steuern zahlen. Damit dies möglich wird, muss die Politik die Rahmenbedingungen für Unternehmensgründungen in Deutschland verbessern. Ansatzpunkte hierfür finden sich im Positionspapier Unternehmensgründungen – vom Bürokratieabbau bis zu Änderungen im Steuerrecht. Es bleibt viel zu tun.

 

05.05.2022

DIE JUNGEN UNTERNEHMER zu neuen Eigentumseingriffen über kommunales Vorkaufsrecht

Sarna Röser: „Der Staat ist nicht der bessere Immobilienbesitzer“

Auf der einen Seite steht jede sechste bundeseigene Wohnung leer. Auf der anderen Seite will Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD), die Möglichkeiten des kommunalen Vorkaufsrechts wieder substantiell ausweiten. Sarna Röser, Bundesvorsitzende des Wirtschaftsverbands DIE JUNGEN UNTERNEHMER, kritisiert den Vorstoß scharf: „Mit dem Vorhaben würden die Eigentumsrechte deutlich eingeschränkt und die Situation am Wohnungsmarkt keinen Deut gebessert sondern durch die geplanten Abwendungsvereinbarungen verschlimmert: Wohnimmobilien im Bestand würden nicht mehr umfassend saniert werden. Zudem würde Immobilienbesitz als wichtiger Baustein der privaten Altersvorsorge für die junge Generation immer unattraktiver.

Thema der Woche

Thema der Woche: Die analoge Ampel verspielt Deutschlands Zukunft

Kürzlich hat in Bayern die erste KI-gesteuerte Ampel ihre Arbeit aufgenommen, die den Verkehr bedarfsgerecht regeln und somit den Verkehrsfluss verbessern soll. Auf politischer Ebene haben wir weiterhin nur eine analoge Ampel. Statt sich Zukunftsfeldern zuzuwenden und die Weichen für die Digitalökonomie zu stellen, verheddert sich die selbst ernannte „Fortschrittskoalition“ im Klein-klein immer wieder. Leider ohne die notwendigen Strukturreformen anzugehen. Die Verwaltungsdigitalisierung lahmt, im KI-Bereich kommen kaum Impulse und auch auf EU-Ebene tritt Deutschland selten mit einer einheitlichen Stimme auf. Dass die Rückkehr zu digitalen Arbeitsverträgen von Bundesjustizminister Buschmann als großen Erfolg gefeiert wird, ist ein Armutszeugnis: Digitalisierung second!

Jüngste Zahlen über die Patentanmeldungen einer Studie im Auftrag der VBW Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft bestätigen diesen Befund. Deutschland schwächelt bei Patentanmeldungen und verliert Boden gegenüber den Spitzenreitern USA, China und Japan. Zwar ist Deutschland bei Patenten in traditionellen Bereichen wie der Industrie weiter im vorderen Feld vertreten, aber bei den Patenten für digitalen Technologien verlieren wir den Anschluss. Weder sind wir Spitze bei KI- noch bei Quantencomputing-Patenten. Demnach stammen im Jahr 2023 von den so genannten 92.000 Weltklassepatenten knapp die Hälfte (49.000) aus den USA, rund 28.000 aus China und rund 10.000 aus der Europäischen Union – 4400 davon aus Deutschland. Damit hat die Bundesrepublik einen Anteil an den untersuchten Patenten im Bereich der digitalen Anwendungstechnologien von 4,6 Prozent. Da Patente als zentraler Zukunftsindikator gilt, ist es Hinweis auf die schwächelnde Innovationskraft – gerade Innovationen entfesseln aber eine Wachstumsdynamik, die Deutschland so dringend bräuchte. Vorbild könnte uns etwa Japan sein, dass es deutlich besser schafft seine traditionell starke Industrie in die Zukunft zu transformieren. 

Zeit, dass die Bundesregierung die besorgniserregenden Zeichen wahr - und ernst - nimmt. Dazu bedarf es keinen neuen Fördertöpfen, sondern einer deutlichen Verbesserung der Rahmenbedingungen. Neben dem anachronistischen Datenschutz muss die Politik endlich einmal die unzähligen Bürokratielasten abbauen. Vor allem aber müsste sich die Ampel von ihrer Marktskepsis verabschieden und nicht meinen, dass der Staat der bessere Innovator sein. Gute Standortpolitik bedeutet, Unternehmen die besten Bedingungen zu schaffen.

 

Aktueller Kommentar

Kommentar zum #KI-VersagerDeutschland

Auch im europäischen Vergleich werden insbesondere in Frankreich deutlich mehr Anstrengungen für die Standortattraktivität bezüglich Künstlicher Intelligenz unternommen. Während unser Nachbar auf der anderen Rheinseite das Thema KI unter Macron zur Chefsache gemacht hat, läuft es bei der Ampelregierung in Deutschland als ein Nebenthema unter vielen. Strukturell zeigt sich das schon dadurch, dass bis heute ein Kompetenzwirrwarr bei der Digitalisierungspolitik herrscht und viele verschiedene Häuser mitmischen. Leider gilt hier die alte Weisheit: Viele Köche verderben den Brei.

Nur Geld alleine, durch möglichst viele und hohe Subventionen, wird allerdings keine dauerhafte Lösung sein. Es kommt auf die Rahmenbedingungen wie Bürokratieabbau und leichtere Gründungsmöglichkeiten an. Mit der KI-Strategie aus dem BMBF ist ein erster Schritt gemacht, jetzt muss an der konsequenten und praktischen Umsetzung gearbeitet werden. Und die Strategie müsste um einen wichtigen Aspekt ergänzt werden: Für die bessere wirtschaftliche Verwertung von universitärer (Grundlagen-)Forschung müssen die Finanzierungsbedingungen für reifere Start-Ups (Grown-Ups) besser werden. Wenn man den Kapitalsammelstellen (wie Pensionsfonds und Versicherungen) die regulatorische Fesseln abnimmt, könnten diese dort investieren – sie verfügen über erhebliche Summen und wollen das Geld auch einsetzen! Dadurch würde privates Kapital mobilisiert und gehebelt. Leider sind diese Anstrengungen aus dem Zukunftsfinanzierungsgesetz herausgestrichen worden. Dass es anders geht, zeigt wieder einmal Frankreich: Dort wird genau das bereits eifrig getan. Dass es an der EU und ihren Vorgaben liegt, ist also nur eine Ausrede.
 

 

 

Umfrage

Unternehmensgründungen

Eine Umfrage unter Unternehmensgründern zeigt deutlich, wie viel in Deutschland noch zu tun ist: So geben mehr als 67 Prozent aller Befragten an, pro Woche mindestens 5 bis 15 Stunden mit aufwendigen bürokratischen Pflichtaufgaben zu verbringen. Bei elf Prozent sind es sogar mehr als 15 Wochenstunden. Damit fehlt den Gründern zu viel Zeit für produktive Arbeit. Weiterhin erschreckend: Das Gesellschaftliche Klima bewerten die über 130 befragten Gründer nur als befriedigend (Schulnote 2,8).

 

Klub der Gründer

Termine und Kontakt

Informationen zum Klub der Gründer, den Veranstaltungen und der Möglichkeit zur Kontaktaufnahme findest Du hier:

 

Einige von uns

Kai Teute

Equity Seven Beteiligungs-gesellschaft mbH, Hamburg

„Wir sollten Unternehmensgründungen unterstützen, da neue Unternehmen Innovationen entwickeln und Schwung in den Markt bringen. Darüber hinaus ist das auch eine Frage der Fairness und der Generationengerechtigkeit – jede Generation sollte die Chance bekommen, etwas aufzubauen.“
 
 
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