Steuerpolitik

Steuerpolitik

Eine gute Steuerpolitik ist eine, die es zulässt, dass bestehende Unternehmen ihre Eigenkapital-Basis weiter ausbauen und dass junge Unternehmen ihre Eigenkapital-Ausstattung stabilisieren können. Aber vor allem Gründungsunternehmen müssen nach einer verlustreichen Anlaufphase an neues Kapital kommen können, ohne dass das Steuerrecht dem entgegensteht. Steuern dürfen niemals Marktzutrittsschranke werden.

 

Steuerpolitik

Am Anfang steht das Eigenkapital

Junge Unternehmer brauchen keine Fördertöpfe, Gründerhilfen und Anfängerprogramme. Sie fordern jedoch Steuern, die sie am Anfang noch atmen lassen!

 
Keine neuen Verschärfungen im Erbschaftsteuerrecht

Das Erbschaftsteuerrecht hat in den vergangenen Jahren gleich mehrere hochkomplexe Reformprozesse durchlaufen. Die nur schwer gefundenen Kompromisse dürfen nun nicht vorschnell aufgekündigt und durch weitere Verschärfungen unterlaufen werden. Es liegt im Interesse einer nachhaltigen Politik, dass Unternehmen an die nächste Generation übertragen und nicht verkauft werden. Denn Unternehmer tragen zur Gesellschaft auch dazu bei, dass sie Ausbildungsplätze und Arbeitsplätze schaffen, Investitionen und Forschung vorantreiben, und in ihrer Region verwurzelt sind. Die bestehenden Verschonungsregeln in der Erbschaftsteuer basieren auf dem Prinzip Leistung für Gegenleistung. Auf vererbtes Betriebsvermögen muss eine Steuer entrichtet werden – es sei denn, die Lohnsumme, also der Gesamtbetrag, der jährlich an die Mitarbeiter gezahlt wird, bleibt auch nach dem Generationenwechsel auf einem konstanten Niveau. Nur wenn ein Unternehmer seinen sozialen Beitrag leistet, erhält er vom Staat eine Verschonung. Insbesondere Nachfolger in Familienunternehmen brauchen jetzt eine verlässliche und beständige Rechtslage.

 
 
Internationales Steuerrecht zielgenau reformieren

Die internationale Steuervermeidung multinationaler Unternehmen führt bei Familienunternehmern zu Wettbewerbsnachteilen. Die internationale Einigung auf eine Mindeststeuer um Gewinnverlagerung und die Aushöhlung der Steuerbasis einzudämmen sind daher begrüßenswert. Dennoch steht zu befürchten, dass die angestrebten Änderungen nicht nur Großkonzerne treffen, sondern insbesondere Familienunternehmer, die nicht dieselben Ressourcen und Expertise aufbringen können. Noch kompliziertere Vorschriften, höhere Dokumentationspflichten und steigende Rechtsunsicherheit müssen vermieden werden.

 
 
Keine Substanzbesteuerung in der Gewerbesteuer

Die gewerbesteuerliche Hinzurechnung von Kostenelementen ist eines der größten Ärgernisse des geltenden deutschen Unternehmenssteuerrechts. Eine Reform hier wäre mit einem Steuerausfall-Aufwand von wenigen hundert Millionen Euro machbar.

 
 
Bürokratiemonster Umsatzsteuer grundlegend reformieren

Das jetzige Mehrwertsteuersystem hat sich als betrugsanfällig, hochkompliziert und extrem bürokratisch für inländische und grenzübergreifende Geschäfte erwiesen. Daher ist eine grundlegende Umsatzsteuerreform, welche auf die moderne Wirtschaft zugeschnitten ist und den EU-internen Handel begünstigt, auf europäischer sowie nationaler Ebene dringend notwendig.

 
 
Auslaufen des Solidaritätszuschlags

Nach der Teil-Abschaffung des Solidaritätszuschlags ist es nun nur noch eine Frage der Zeit bis das Bundesverfassungsgericht ein Urteil über die verbleibende Belastung mit dem Solidaritätszuschlag entscheidet. DIE JUNGEN UNTERNEHMER fordern die Ampel-Regierung auf proaktiv die Abschaffung des Solidaritätszuschlags auf den Weg zu bringen.

 
 
Keine noch stärkere Grundsteuerbelastung

Nachdem das Bundesverfassungsgericht die bisherige Grundsteuerbemessung für verfassungswidrig erklärt hat, hat die damalige Bundesregierung eine Reform auf den Weg gebracht, die die Grundsteuer wertabhängig bemisst und damit von einer Objekt- zur Substanzsteuer umdefiniert und ein hochkomplexes Bewertungsmodell geschaffen. Ein Bürokratiemonster welches zu höheren Belastungen für Unternehmen und Eigenheimbesitzern führt.. Es ist daher zu begrüßen, dass zahlreiche Bundesländer von der sogenannten „Länderöffnungsklausel“ gebrauch machen um ein eigenes Grundsteuergesetz zu verabschieden. DIE JUNGEN UNTERNEHMER machen sich dabei für ein bürokratiearmes und werteunabhängiges Flächenmodell stark.

 
 

Stellungnahme

Zum Referentenentwurf eines Gesetzes zur Weiterentwicklung der steuerlichen Verlustverrechnung bei Körperschaften

Wenn die erste Gründungsphase mit anlaufenden Verlusten abgeschlossen ist, müssen Nach-Investoren gewonnen werden. Diese aber werden nur dann investieren, wenn sie die Verluste steuerlich mit übernehmen können. Das ging bisher gerade für Start-Ups mit hohen Aufwendungen für Forschung, Entwicklung und Investitionen nicht. Deshalb begrüßen DIE JUNGEN UNTERNEHMER ausdrücklich die Einführung des § 8d KStG.

 

Stellungnahme

Zum Entwurf eines Gesetzes zur Reform der Investmentbesteuerung (Investmentsteuerreformgesetz - InvStRefG)

Seit Sommer 2015 wird über die Investmentsteuerreform diskutiert. Durch einige der im ersten Entwurf enthaltenen Änderungen hätten Familienunternehmer und junge Unternehmer erhebliche Belastungen fürchten müssen. Mit dem am 24. Februar 2016 veröffentlichten Referentenentwurf wurden diese Bedenken aufgegriffen und grundsätzlich erfolgreich gelöst. Dies zeigt, dass dem Gesetzgeber bewusst ist, welchen Beitrag Familienunternehmen zur deutschen Wirtschaft leisten.

 

05.03.2024

DIE JUNGEN UNTERNEHMER zu Heils Rentenpolitik

Thomas Hoppe: „Mit der aktuellen Rentenpolitik rasen wir auf den Kipppunkt unseres Sozialstaats zu.“

Der Wirtschaftsverband DIE JUNGEN UNTERNEHMER kritisiert, dass Sozialminister Heil ohne jegliche Reform an der Haltelinie zum Rentenniveau festhalten will. Das Generationenkapital ist ein erster Trippel-Schritt in die richtige Richtung, um die Rentensubventionen aus dem Bundeshaushalt abzubremsen.

Thema der Woche

Thema der Woche: Auf die Haltelinie beim Rentenpaket II sollte komplett verzichtet werden!

In diesen Tagen stellt die Bundesregierung das Rentenpaket II vor. Mit dem „Generationenkapital“ wird dabei ein längst fälliges Instrument geschaffen, das die Kapitaldeckung in der Altersvorsorge stärkt und einen Beitrag zur Finanzierung der gesetzlichen Rente in der Zukunft leisten soll. Das ist zu begrüßen. Bei der Haltelinie für das Rentenniveau scheint Sozialminister Hubertus Heil zumindest etwas die aktuellen Realitäten erkannt zu haben. 
War bisher noch von einer Stabilisierung des Rentenniveaus bei 48 Prozent bis zum Jahr 2045 die Rede, so wird nun das Rentenniveau nur bis zum Jahr 2039 stabilisiert. Aber auch das wird zusätzliches Geld kosten – Geld, das wir nicht haben. Insofern wäre es in der Tat besser, wenn Heil den Ratschlag von Bundesfinanzminister Christian Lindner nach einem Moratorium für die Sozialausgaben beherzigen und komplett auf die Haltelinie verzichtet würde. Denn nicht zuletzt unser Sozialstaatsgutachten hat in der vergangenen Woche nochmal verdeutlicht: Der Kipppunkt für unseren Sozialstaat kommt immer näher und wird durch jede kostenträchtige Rentenmaßnahme beschleunigt.  

 

Aktueller Kommentar

Kommentar zum #SozialstaatEuropa

Einen hohen symbolischen Wert soll sie haben: Die La Hulpe Erklärung zur Zukunft des sozialen Europas ist unterzeichnet. Doch nicht ohne berechtigten Widerstand. Denn mal ganz davon abgesehen, dass aus deutscher Sicht keine Verschiebung sozialstaatlicher Kompetenzen nach Europa notwendig oder auch nur wünschenswert wäre, kommt die Erklärung zu einem völlig unpassenden Zeitpunkt. Das zeigen wir mit vier Argumenten genauer auf:

1. Sollten in Zukunft sozialstaatliche Maßnahmen auch auf europäischer Ebene umgesetzt werden, drohen erhebliche zusätzliche Kosten. Das ist insbesondere zu einem Zeitpunkt, an dem in Deutschland ein völlig unfinanzierbares Rentenpaket II beschlossen werden soll, nicht nachvollziehbar.

2. Die sozialen Sicherungssysteme in Deutschland stehen kurz vor Kippunkten und drohen unrettbar in eine Schieflage zu geraten.

3. Auch in weiteren EU-Staaten – wie etwas in Frankreich – schießen die Schulden auch jetzt schon durch die Decke.

4. Manche Mitgliedsstaaten drohen sogar bereits an ihren Schulden zu ersticken, wie ein Blick auf Italien zeigt.

 

 

Einige von uns

Dirk Brenschede

H.-Hugo Brenschede GmbH, Hamm

„Junge Unternehmer brauchen, um ihre Innovationsfähigkeit voll ausspielen zu können, ein Steuersystem, bei dem noch etwas übrig bleibt, um überhaupt erst einmal Eigenkapital bilden zu können. Die meisten Jungunternehmer reinvestieren doch ohnehin fast sämtliche Gewinne.“
 

Positionspapier

Reform des Länderfinanzausgleichs

DIE FAMILIENUNTERNEHMER fordern in ihrem neuen Positionspapier eine eindeutige Zuordnung der Einnahmen- und Ausgabenkompetenzen zwischen Bund und Ländern sowie eine Insolvenzordnung für überschuldete Bundesländer.

 

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