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WIRTSCHAFTSPOLITIK IN DER DIGITALEN GESELLSCHAFT //

Arbeit 4.0 braucht ein flexibles Arbeitsrecht

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Die

Netzneutralität

muss erhalten

bleiben. Sie ist eine unverzichtbare

Grundlage für die innovative Kraft

des Internets.

«

DAVID LEHMANN

Innovation & Excellence GmbH & Co. KG

@davidlehmann

ARBEIT 4.0 BRAUCHT EIN

FLEXIBLES ARBEITSRECHT

U

nser Arbeitsrecht befindet sich noch mitten

im Zeitalter der Industrialisierung. Dabei

funktioniert Arbeit heute anders als vor 150

Jahren. Die Mehrzahl der Beschäftigten steht nicht

mehr am Fließband und erledigt nicht mehr einfache,

sich ständig wiederholende Arbeitsabläufe. Arbeit ist

heute vielfältiger, intellektuell anspruchsvoller und häufig

auch interessanter. Gleichzeitig wünschen sich viele

Arbeitnehmer größere Freiheit bei der Arbeitseinteilung,

auch um Familie und Beruf besser unter einen Hut zu

bringen. Die Digitalisierung bietet große Chancen, diese

Wünsche zu erfüllen. In den nächsten Jahren wird sie

zu einem grundlegenden Wandel der Arbeitswelt füh-

ren: Die Vernetzung wird weiter wachsen. Gleichzeitig

werden Mensch und Maschine noch enger miteinander

kooperieren als bisher. Zudem werden neue Produkte

und Dienstleistungen sowie neue Berufsbilder geschaf-

fen. Die Digitalisierung der Arbeitswelt wird zudem

neue Anforderungen an die Qualifikation der Mitarbeiter

stellen. Arbeit wird generell noch flexibler und bedarf

neuer Organisationsstrukturen. Der digitale Wandel

in der Arbeitswelt wird aber auch dazu führen, dass

manche Berufsbilder verschwinden werden.

Die neuen technischen Möglichkeiten und Kommunikations-

mittel erlauben es, zeitlich flexibel und ortsunabhängig zu

arbeiten. Damit kann den individuellen Bedürfnissen der

Arbeitnehmer viel stärker als früher Rechnung getragen

werden. Die Arbeitnehmer werden so in ihren Freiheiten

und ihrer Kreativität gestärkt und nehmen viel mehr Eigen-

verantwortung wahr. Entscheidend ist künftig also nicht

mehr, von wo und wann man arbeitet, sondern aus-

schließlich das Arbeitsergebnis (»Outcome«-orientierte

Arbeitswelt).

Die zunehmende Vernetzung in der Produktion, die Auto-

matisierung und ein verstärkter Einsatz von Robotern

werden zudem dazu führen, dass viele, vor allem körperlich

schwere Arbeiten, verstärkt maschinell umgesetzt werden.

Unter der Prämisse des Gesundheitsmanagements im

Betrieb ist dies ein ganz wichtiger Aspekt, da die Arbeit-

nehmer so entlastet werden und auch mit zunehmendem

Alter leistungsfähig und gesünder bleiben.

Digitalisierung und die aktuellen technischen Möglichkeiten

im Bereich der Kommunikation bieten darüber hinaus

Personengruppen, die momentan noch nicht von der guten