Regionalkreis: Südwürttemberg

Rückblicke

Erwin Teufel bei der Jahresversammlung von DIE FAMILIENUNTERNEHMER und DIE JUNGEN UNTERNEHMER in Reutlingen

Der Altministerpräsident und CDU-Politiker Erwin Teufel kam am 7. April nach Reutlingen in die Räume der Volksbank, um über Europa zu reden.

Dass dies nötig sei, zeige die Skepsis, die der Europäischen Union in letzter Zeit entgegengebracht werde. „Europa vom Kopf auf die Füße stellen“, so die Überschrift der Festrede, zu der Teufel fast 90 Minuten frei und unverblümt Stellung bezog. Sein Credo: „Europa wird nicht überleben, wenn es sich weiter zentralisiert“. Zu viele Aufgaben, die auf anderen Ebenen viel besser und näher an den Menschen bewältigt werden könnten, seien an Europa delegiert worden. Teufel beschrieb es als eine Verletzung des „Subsidiaritätsprinzips“, das die übergeordnete Politikebene – Kommune, Kreis, Land, Bund, Europa – erst dann eingeschaltet sehen will, wenn die bisherige überfordert ist: „Europa darf sich nur um Aufgaben kümmern, wenn jene über die Kraft des einzelnen Nationalstaates hinausgehen. „Wir müssen den Staat wieder vom Menschen her denken, ihn von unten nach oben aufbauen, Europa vom Kopf auf die Füße stellen.“

Teufel warnte davor, dass die Zentralisierung Europa kaputt mache. Auch die Euro-Krise trage ihren Teil dazu bei. Sei die Skepsis der D-Mark-Fans bei der Einführung des Euro noch unbegründet gewesen, zeige sich heute ein anderes Bild. Kritik klang auch am Kanzler der Einheit, Helmut Kohl, an, weil dessen Forderung, die Währungsunion mit einer politischen Union zu verknüpfen von ihm damals nicht durchgesetzt werden konnte. So habe man es heute mit einer Einheitswährung ohne Staatsgebiet zu tun.

Einen weiteren Grund, warum sich die Menschen von der Europäischen Union abwenden, liegt laut Ansicht des Ministerpräsidenten a. D. in der aktuellen Flüchtlingskrise. Das „Dublin-Abkommen“, wonach das Land, in dem ein Mensch zuerst EU-Boden betritt, diesen „aufnehmen“ müsse, sei kurzerhand außer Kraft gesetzt worden. Stattdessen habe man die Flüchtlinge durchgewinkt, die dann zu Hunderttausenden in der Bundesrepublik angekommen seien.

Das Problem gemeinsam zu bewältigen, hält Erwin Teufel für elementar wichtig: „Daran wird sich zeigen, ob uns das gelingen wird oder das Misstrauen noch mehr zunimmt.“

Gewählt wurde an jenem Abend auch: Neu im Vorstand von DIE JUNGEN UNTERNEHMER ist Nadine Antic. Bei DIE FAMILIENUNTERNEHMER ist es Frank Türke. Weiter im Vorstand sind Gerd Tauster (Vorsitzender DIE FAMILIENUNTERNEHMER), Robin Morgenstern (Vorsitzender DIE JUNGEN UNTERNEHMER), Thomas Braun, Fritz Fink, Jochen Fischer, Frank Früh, Isabel Grupp, Frank Hecht, Peter Herrmann, Edgar Kästle, Frank Menton, Rüdiger Morhart und Wolfgang Schmid. Rainer Knauer ist bleibt für die Organisation und Moderation der Gesprächsreihe „Politik und Wirtschaft im Dialog“ mit Gästen aus Politik und Wirtschaft, verantwortlich.

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