Sarna meets... Stefan Franceschini

Sarna meets... Stefan Franceschini

Wir starten mit unserer ersten Ausgabe „Sarna meets...“! Im Juni 2022 ging es für unsere Bundesvorsitzende Sarna Röser nach Meckenheim zu Stefan Franceschini von Grafschafter Goldsaft. Lest jetzt das ganze Interview!

Sarna Röser: Lieber Herr Franceschini, Sie sind die vierte Generation im Familienunternehmen. Was bedeutet das für Sie?
Stefan Franceschini: Ich bin dankbar, die große Chance bekommen zu haben, ein traditionelles Familienunternehmen wie unseres fortzuführen. Mein Urgroßvater Josef Schmitz hat hier in Meckenheim im Jahr 1893 zuerst eine Feldbrandziegelei erbaut, bevor er einige Jahre später begonnen hatte, Zuckerrübensirup herzustellen: Unser Grafschafter Goldsaft, der uns dann all diese Jahre begleitet hat. Mein Großvater Albert Schmitz hat übrigens den gelben Becher eingeführt, der Markenbotschafter unseres Unternehmens ist.

Sarna Röser: Wie sind Sie ins Berufsleben gestartet?
Stefan Franceschini: Ich bin in Bonn geboren und habe hier in Meckenheim mein Abitur gemacht. Anschließend ging ich zur Kreissparkasse für eine Banklehre und dann nach Münster, um BWL zu studieren.

Sarna Röser: Wie sind Sie ins Unternehmen eingestiegen?
Stefan Franceschini: Daran erinnere ich mich noch gut. Ich habe meine Eltern im Urlaub in Südtirol besucht. Dort fragte mich mein Vater, ob ich ins Familienunternehmen einsteigen möchte und ihn unterstützen würde. Für mich war das gar keine Frage. Ich bin daraufhin als Prokurist nach Meckenheim gekommen. Zwei Jahre später habe ich dann die Unternehmensführung übernommen und mein Vater hat sich zunehmend aus dem Geschäft zurückgezogen.

Sarna Röser: Was ist für den Erfolg eines Unternehmens ausschlaggebend?
Stefan Franceschini: Ein gutes Familienverhältnis ist meines Erachtens für den Erfolg eines Familienunternehmens unabdingbar. Streit in der Familie kostet nur Geld, Zeit und Nerven. Bis zum Tod meines Vaters habe ich mit ihm 16 Jahre eng zusammenarbeiten dürfen. 

Sarna Röser: Wie stehen Sie zum Thema Nachfolge?
Stefan Franceschini: Heutzutage haben wir das Problem, dass in vielen Traditionsunternehmen die Nachfolge ansteht, ein Nachfolger in der Familie aber fehlt. Wichtig ist, dass die Nachfolger das Unternehmen kennen, bestenfalls die Werte der Familie weiterführen und im gleichen Mindset unterwegs sind. Wenn das gelingt, ist es ein großes Glück für jedes Familienunternehmen. Ich habe eines gelernt von meinem Vater: Es macht keinen Sinn, die eigenen Kinder zu irgendetwas zu zwingen. Sie müssen es aus eigenen Stücken wollen. Mit allem, was damit verbunden ist: Pflichten und Verantwortung.

Sarna Röser: Was sind momentan die größten Herausforderungen?
Stefan Franceschini: Zurzeit beschäftigen uns alle die Auswirkungen der Ukraine-Krise und damit das Thema Energie. Wir hoffen in erster Linie, dass der Krieg schnell zu Ende geht. Aber auch, dass die Politik einlenkt. Es bleibt spannend, anstrengend und herausfordernd.

Sarna Röser: Wenn Sie einen Wunsch an die Politik frei hätten. Welcher wäre das?
Stefan Franceschini: Verlässliche und auch planbare Entscheidungen zu treffen für uns Unternehmer.


 
Partner
Logo Deutsche Bank

Die Stimme der Familienunternehmer