Seitenwechsel

 
27.08.2010-  Hamburg

Ekkehart Wersich bei Chrsitine Thordsen

Neues Hemd – neuer Blick

Politiker Wersich wird bei Spedition Thordsen „Unternehmer für einen Tag“
 
Von Anna Tille
 
Kleine und mittelständische Unternehmer fühlen sich von der Politik oft unverstanden und in ihrer wirtschaftlichen Entwicklungsfähigkeit beschränkt. Um Politikern einen Einblick ins Tagesgeschäft zu ermöglichen haben Jungunternehmer das Projekt „Seitenwechsel“ initiiert.
 
„Abgeordnete des eigenen Wahlkreises können unternehmerische Anliegen in die Regierungsfraktion oder die Opposition tragen“, sagt Ekkehart Wersich. Der gelernte Speditionskaufmann ist Abgeordneter der Hamburgischen Bürgerschaft und Mitglied im Ausschuss für Bau, Verkehr und Stadtentwicklung.
 
Wersich war in der vergangenen Woche dem Ruf der Hamburger Spedition Thordsen gefolgt. Geschäftsführerin Christine Thordsen hatte ihn im Rahmen der Aktion „Seitenwechsel – Unternehmer für einen Tag“ des Bundes der Jungen Unternehmer (BJU) zu einer Diskussionsrunde in die Firma eingeladen. „Auf diese Weise wollen ich und Thomas Cotterell von der Spedition Cotterell HD einen Eindruck von den Herausforderungen in einer mittelständischen Spedition vermitteln“, erklärt die junge Frau. Als Beispiel nennt sie die Suche nach einem neuen Unternehmensstandort. Im Borstelmannsweg in Hamburg sitzt das Unternehmen seit vielen Jahren. „Wir haben uns um eine neue Halle in einem Gewerbepark in Allermöhe beworben“, erzählt Thordsen. Sie habe rund 10 000 m2 anmieten wollen. „Doch wir bekamen von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft die Auflage, das Dach zu begrünen.“ Das sei finanziell nicht tragbar gewesen. Stattdessen habe sie vorgeschlagen, das Hallendach mit Solarpanelen zu bestücken. „Es konnte nicht geklärt werden, ob diese Alternative für die Behörden annehmbar ist“, erklärt Thordsen.
 
Schließlich habe sie das Projekt fallengelassen. Sie habe sich von den offiziellen Stellen im besten Fall verwaltet, aber eher noch vernachlässigt gefühlt. Wersich erklärte dazu, dass die Bebauungspläne, auf denen solche Forderungen fußen, von den Regionalverwaltungen beschlossen werden. „Um sie zu ändern, sollte man den Weg über die Branchenverbände wählen“, gab er zu verstehen. DVZ 28.8.2010 (gm)

 
 
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